Ernährung im Mittelalter: Wie sah sie aus?

Wenn wir heute an das Mittelalter denken, haben viele sofort Bilder von Rittergelagen, Wildschweinen am Spieß und üppigen Festen im Kopf. Doch die Realität sah für den Großteil der Bevölkerung ganz anders aus. Die Ernährung im Mittelalter war stark von Stand, Region und Jahreszeit geprägt – und oft weit weniger luxuriös, als Filme es uns zeigen.

Grundnahrungsmittel der einfachen Leute

Für Bauern, Handwerker und das einfache Volk bestand die tägliche Kost vor allem aus:

  • Getreidebrei und Brot: Roggen, Gerste oder Hafer wurden zu Brei oder Brot verarbeitet. Weizen galt als edler und war den wohlhabenderen Schichten vorbehalten.
  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Erbsen und Linsen lieferten Eiweiß und waren wichtiger Bestandteil der Ernährung.
  • Gemüse: Kohl, Rüben, Zwiebeln und Lauch waren verbreitet, Tomaten oder Kartoffeln kannte man noch nicht – sie kamen erst Jahrhunderte später aus Amerika.
  • Milchprodukte: Käse, Butter und Sauermilch waren in vielen Regionen verfügbar, allerdings oft nur in schlichten Varianten.

Fleisch und Fisch – ein Privileg

Fleisch war teuer und für Bauern eher selten auf dem Speiseplan. Wenn doch, dann meist in Form von Schweinefleisch oder Geflügel. Edlere Sorten wie Wild oder Rindfleisch blieben dem Adel vorbehalten.

  • Fisch spielte eine große Rolle, nicht zuletzt wegen der vielen kirchlichen Fastentage, an denen Fleisch verboten war. Gesalzen oder getrocknet war er auch länger haltbar.

Gewürze und Geschmack

Exotische Gewürze wie Pfeffer, Zimt oder Safran waren extrem teuer und dienten zugleich als Statussymbol. Das einfache Volk würzte eher mit Kräutern wie Petersilie, Dill oder Thymian. Salz war kostbar, aber für die Konservierung unverzichtbar.

Getränke im Mittelalter

  • Wasser war nicht immer sauber und wurde oft gemieden.
  • Bier (vor allem Dünnbier mit geringem Alkoholgehalt) war das gängigste Alltagsgetränk.
  • Wein war in Süd- und Westdeutschland verbreitet, aber auch ein Zeichen von Wohlstand.

Unterschiede zwischen Arm und Reich

Während der Adel bei Festen opulente Menüs mit mehreren Gängen, Braten, Pasteten und exotischen Gewürzen genoss, ernährte sich das einfache Volk karg. Saisonalität spielte eine entscheidende Rolle: Im Winter dominierten haltbare Lebensmittel, im Sommer frisches Obst und Gemüse.


Fazit

Die Ernährung im Mittelalter war weit entfernt von dem, was wir heute gewohnt sind. Für die breite Bevölkerung bedeutete sie vor allem Brot, Brei und Gemüse – Fleisch war die Ausnahme. Für die Oberschicht hingegen war Essen auch ein Mittel, Macht und Reichtum zu demonstrieren.


Soll ich den Beitrag noch mit einem Vergleich zu unserer heutigen Ernährung ergänzen (z. B. was wir übernommen haben und was komplett verschwunden ist)?